COMPASSIO PROJEKT MIT ZWEI WUNDERVOLLEN PRAKTIKANTINNEN

Compassio-Projekt: Schön und bereichernd für alle Beteiligten

Unmittelbar vor Fastnacht waren Lillit Wiegand und Greta Hahne bei uns im Kloster, zwei Gymnasiastinnen der Klasse 11 der Stiftsschule St. Johann in Amöneburg (Hessen). Als Teilnehmerinnen am Compassio-Projekt hatten sie angefragt, ob sie ihr Praktikum bei uns absolvieren dürfen. Die Anfrage hat uns gleichermaßen überrascht und gefreut, da Hegne doch rund 450 km von ihrem Heimatort entfernt liegt.

Das Compassio-Projekt ist ein Sozialprojekt, das im Fachbereich Religion beheimatet ist. Als Schülerinnen einer katholischen Privatschule waren sie bereits zu Gast in einem anderen Kloster. Nun wollten sie das zweiwöchige Projekt nutzen, um mehr über das Leben in einer Ordensgemeinschaft zu erfahren.

Greta lebte während der Zeit in Hegne in der Gemeinschaft St. Anna mit, Lillit im Provinzhauskonvent. Dass die beiden sich dort wohlfühlten, brachten sie nicht nur in Worten zum Ausdruck, man merkte auch, wie ungezwungen sie da sein konnten. Genauso empfanden auch die Schwestern diese jungen Menschen bereichernd und erfrischend und freuten sich über ihr Dasein und den Austausch mit ihnen.

Wechselweise arbeiteten Greta und Lillit je eine Woche in der Aktivierung im Pflegeheim Maria Hilf und in der Klosterwäscherei mit. An beiden Orten brachten sie sich engagiert ein und betonten, dass es ihnen dort gut gefallen habe.

Bemerkenswert ist, dass sie sich problemlos in die für sie doch ungewohnte Struktur unseres Gemeinschaftslebens einfügten. Sie waren zu jeder Gebetszeit da und nahmen auch die Mahlzeiten immer zusammen mit uns Schwestern ein. So bleibt auf beiden Seiten die Erinnerung an eine schöne gemeinsame Zeit, die alle bereichert hat.

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Lassen wir Greta und Lillit in ihrem Bericht nun selbst erzählen, wie sie die Zeit im Kloster erlebt haben!

Greta und Lillit berichten:

Wir sind Greta und Lillit, beide 17 Jahre alt und Schülerinnen der 11. Klasse des Gymnasiums „Stiftsschule St. Johann“ in Amöneburg. Wir haben für zwölf Tage das Kloster Hegne besucht, um dort unser Sozialpraktikum/Compassio zu absolvieren.

In diesen zwölf Tagen haben wir viele neue Erfahrungen und Eindrücke gesammelt und auch andere Perspektiven kennengelernt. Wir haben jeweils getrennt voneinander eine Woche im zum Kloster gehörigen Altenpflegeheim Maria Hilf und die andere Woche in der Wäscherei des Klosters verbracht. So konnten wir neben dem allgemeinen Klosterleben zusätzlich in ganz unterschiedlichen Bereichen Einblick gewinnen.

Im Altenpflegeheim waren wir sowohl im St. Michael als auch im St. Raphael in der Aktivierung tätig. Dort haben wir uns auf ganz unterschiedliche Weise mit den Bewohner*innen beschäftigt und uns engagiert. Es wurde gekegelt, Gymnastik gemacht, sich aber auch mit dem Basteln von Fastnachtshüten auf die bevorstehende Fastnachtszeit vorbereitet. Jeder Tag war abwechslungsreich und anders als der andere. Wir kamen viel mit den Bewohner*innen ins Gespräch und konnten so über sie und ihre Geschichte erfahren und sie über uns. Egal, ob wir bei den weltlichen Bewohner*innen waren oder uns mit den Schwestern im St. Raphael beschäftigt haben, wir haben uns jederzeit wohl gefühlt und konnten mal etwas ganz anderes kennenlernen. Alle Bewohner*innen waren uns, bei all dem, was wir gemacht haben, dankbar, was uns selbstverständlich mehr als gefreut hat. Als wir beide jeweils den Schwestern etwas von unserer Freizeitbeschäftigung, dem Gardetanz, vorgeführt haben, hat man gespürt, was für ein kleiner Beitrag schon für eine Freude bereiten kann. Wir sind ebenfalls sehr dankbar für diese Erfahrungen, die wir im Altenpflegeheim gesammelt haben.

Die Wäscherei ermöglichte uns neben Wäsche Aus- und Zusammenlegen, Kleider bügeln und trocknen, auch viele nette Gespräche. Jeden Tag gab es unterschiedliche Aufgaben, die auf verschiedene Weise positive Effekte für uns hatten. Durch die unterschiedlichen Gespräche war es uns möglich, Erzählungen aus dem Leben der Schwestern zu hören, ihnen Fragen zu stellen und auch neue Dinge über verschiedene Heilige zu erfahren. Das alles konnten wir tun, während wir etwas geschafft haben und in gewisser Weise helfen konnten. Obwohl wir die Arbeit in der Wäscherei vorher als eher langweilig vermutet hatten, war es eine aufschlussreiche und schöne Woche, in der wir viel Freundlichkeit von den Schwestern und den dort schaffenden Frauen erfahren konnten.

In der Theodosiusstube durfte jede von uns einen Tag verbringen. Dort erfuhren wir, dass sowohl Kleidung als auch ein warmes Mittagessen und eine Dusche für die Besucher*innen gestellt wurden. Es war uns möglich, verschiedene Gespräche zu führen, die in jedem Fall sehr aufschlussreich waren und uns eine zweite Perspektive für das Leben Anderer gezeigt haben. Wir konnten sehen, dass die Theodosiusstube ein angenehmer und freundlicher Ort für wohnungslose Menschen ist, wo sie sehr willkommen sind.

Das Klosterleben an sich war für uns etwas Neues, das wir so in dieser Art noch nicht erlebt haben. Es war selbstverständlich teilweise ein anderer Lebensstil, als die meisten ihn zu Hause ausleben, weshalb es so spannend und interessant war, auch diesen mal kennenzulernen. Die gemeinsamen Gebetszeiten und Mahlzeiten haben uns viele schöne und lange Gespräche gebracht, in denen wir mehr über das Kloster und die Schwestern selbst erfahren haben. Dadurch konnten wir aber auch viel von uns erzählen und so beide neue oder andere Perspektiven kennenlernen.

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DANKE an euch beiden, liebe Lillit, liebe Greta! Bleibt so wundervolle Menschen!