WorTraum – ein meditativer Abendgottesdienst

Banner zum meditativen Abendgottesdienst WorTraum mit Constanze Drews, 12. Mai 2025

Im Gespräch mit Constanze Drews – ein persönlicher Blick auf den WorTraum-Abend

Was verbirgt sich hinter WorTraum, diesem besonderen meditativen Abendgottesdienst? Es ist ein spirituelles Format, das sich von traditionellen Gottesdiensten deutlich absetzt. Hier entsteht Raum – für Gedanken, Gebete und Begegnungen. Worte, Musik und Stille verschmelzen zu einem ganzheitlichen Erleben. WorTraum lädt dazu ein, Worte neu zu träumen – im Inneren wie im Miteinander.

Frau blickt auf eine Reihe von Hockern mit ausgelegten Impulskarten in einem meditativen Raum

Das jeweilige Thema des Abends ist dabei stets durch einen Bibeltext inspiriert – ein Wort der Heiligen Schrift, das Impulse gibt, zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven eröffnet.

Unsere Kollegin Constanze Drews hat einen dieser Abende miterlebt. In einem persönlichen Interview teilt sie ihre Eindrücke, berührende Momente – und was sie aus dem WorTraum für sich mitnimmt.

Statt auf Bänken zu sitzen und frontal auf den Altar zu blicken, kommen die Teilnehmenden in einem Kreis zusammen – mitten im Raum, mitten im Geschehen. Worte, Musik, Stille und Gebet bilden eine lebendige Einheit. Begleitet von musikalischen Impulsen von Roland Uhl und spirituellen Gedanken von Schwester Birgit-Maria Krietemeyer schafft WorTraum einen geschützten Raum, in dem das Herz zur Ruhe kommen darf – und neue Kraft entstehen kann.

Interview: Ein Abend im WorTraum-Gottesdienst

Ich wollte herausfinden, wie ein solcher Abendgottesdienst gestaltet ist und ob er sich stark von den Gottesdiensten unterscheidet, die ich bisher besucht habe. Was passiert dort genau? Wie wird der Abend aufgebaut? Und vor allem: Was nehme ich persönlich daraus mit?
Da die WorTraum-Gottesdienste von unterschiedlichen Personen vorbereitet werden und somit jeder Abend seine eigene Prägung hat, war ich auch neugierig, wie vielfältig das Format sein kann. Gleichzeitig war es mir wichtig, später auch Interessierten authentisch davon berichten zu können.

Wie haben Sie die Atmosphäre beim Ankommen empfunden?

Auch am Abend wirkte die Kapelle hell, warm und offen. Beim Eintreten wurde ich von zwei Schwestern freundlich begrüßt, was einen sehr herzlichen Empfang darstellte. Auch die anderen Teilnehmenden strahlten eine wohltuende Ruhe und Offenheit aus. Ich fühlte mich sofort angenommen und willkommen.

Organist spielt an einer Kirchenorgel mit geöffnetem Notenbuch
Roland Uhl an der Orgel – musikalische Begleitung des Abends.

Gab es während des Gottesdienstes einen Moment, der Sie besonders berührt oder angesprochen hat?

Ja, ein sehr stiller und zugleich intensiver Moment war für mich die Auswahl und persönliche Auseinandersetzung mit einem Text zum Thema Liebe. Ich habe mich für „Die Frage nach der Liebe“ von Andreas Knapp entschieden – dieser Text hat mich unmittelbar angesprochen.
Anschließend waren wir eingeladen, unsere Gedanken dazu auf eine von zwei verschiedenen Postkarten zu schreiben – in stiller Atmosphäre, jede:r für sich. Der gesamte Raum war erfüllt von Stille, und dennoch entstand eine spürbare Verbundenheit unter allen Anwesenden. Das war ein sehr bewegender Augenblick.


Weitere Impulse des Abends kamen von Texten wie „Hand in Hand mit Gott“ von Etty Hillesum oder dem Gedicht „Die Ewigkeit lernen“ von Gottfried Bachl.

Frau betrachtet Impulskarten in moderner Kapelle
Constanze Drews im meditativen Moment.

Wie haben Sie die Verbindung von Wort, Musik, Stille und Gebet erlebt?

Die Mischung war sehr stimmig und sorgfältig ausgewählt. Zu Beginn gab es eine Bewegungseinheit, bei der alle gemeinsam einen kleinen meditativen Tanz tanzten, begleitet von Gesang. Das war ein sanfter, verbindender Einstieg.

Die Worte von Schwester Birgit Maria waren klar und einfühlsam und passten wunderbar zum Thema des Abends. Die Abwechslung aus Stille, Musik und gemeinschaftlichem Gebet war harmonisch und ließ viel Raum für das eigene Erleben. Es war eine gute Balance – nichts wirkte überladen, doch alles hatte seinen Platz.

Was nehmen Sie aus diesem Abend für sich persönlich mit?

Die Erkenntnis, dass Stille in Gemeinschaft nicht leer, sondern erfüllend sein kann. Für mich war es eine Einladung, solchen meditativen Formaten künftig mehr Raum in meinem Leben zu geben – sie tun einfach gut.

Hatten Sie das Gefühl, zur Ruhe zu kommen oder neue Kraft zu schöpfen?

Ja, definitiv. Die Atmosphäre war von Anfang an sehr entspannend und ermöglichte es, den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Durch die Stille und das gemeinsame Gebet konnte ich tief durchatmen – innerlich wie äußerlich.

Ich habe bereits an verschiedenen spirituellen Formaten teilgenommen – darunter Pilgern auf dem Ulrikaweg sowie Yoga-Angebote. Sie sind sehr unterschiedlich, aber alle haben ihre eigene Tiefe. WorTraum zeichnet sich durch die Kombination aus Ritual, Text, Musik und Meditation in einem liturgischen Rahmen aus. Es ist kein Angebot von der Stange, sondern ein Raum für echtes Erleben.

Wie wichtig sind Ihnen solche meditativen Formate im Alltag oder im Glaubensleben?

Seit ich im Kloster Hegne arbeite und regelmäßig an Teamgebeten teilnehme, haben solche Formate für mich an Bedeutung gewonnen. Im hektischen Alltag verliert man leicht die Verbindung zu sich selbst. Angebote wie WorTraum helfen, innezuhalten, zur Ruhe zu kommen und wieder bewusster durchs Leben zu gehen. So kann man auch an kleinen Dingen wieder mehr Freude erleben.

Teilnehmende Person schreibt Notizen auf spirituellem Arbeitsblatt

Würden Sie „WorTraum“ weiterempfehlen? Warum?

Ja, auf jeden Fall. Es überrascht mich selbst, dass ich das nun mit anderen Augen sehe.  Ich habe diesen Abend nicht als klassischen Gottesdienst erlebt, bei dem man nur zuhört. Ich war aktiv eingebunden, wodurch er für mich lebendig wurde.

Könnten Sie sich vorstellen, erneut teilzunehmen oder jemanden mitzunehmen?

Absolut. Ich werde sicher wieder dabei sein und kann mir gut vorstellen, jemanden aus meinem Freundes- oder Familienkreis mitzunehmen. WorTraum ist ein Geschenk, das man gerne teilt.

WortTraum – Traum: Möchten Sie einmal dabei sein?

Der meditative Abendgottesdienst WorTraum ist ein Angebot der Theodosius Akademie und wird von Mitarbeitenden der Akademie oder den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz im Kloster Hegne gestaltet.

Jede:r ist herzlich eingeladen, an diesem besonderen spirituellen Erlebnis teilzunehmen – immer am zweite Montag im Monat um 19 Uhr (abweichende Termine möglich) in der Kapelle des Hotels St. Elisabeth.

Die Kapelle ist ein besonderer Ort: spirituell, architektonisch, atmosphärisch.

Mehr erfahren

Was macht die Kapelle St. Elisabeth im Kloster Hegne so besonders?  

Seit ihrer Einweihung im Jahr 2006 ist die Kapelle ein zentraler Ort für Stille, Gebet und Begegnung. Ihre Architektur verbindet Tradition und Moderne auf eindrucksvolle Weise: Großzügige Glasflächen lassen das Licht fluten, klare Linien schaffen Raum für Weite und Rückzug gleichermaßen. Der Altar steht nicht im Zentrum – und doch steht das Gemeinsame im Mittelpunkt.

Weitere Informationen erhalten Sie in einem Artikel im Sonntagsblatt.

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Weitere Fotos

Moderne Glasinstallation mit gelben und roten Elementen im Lichteinfall
Teilnehmerin steht nachdenklich im Kreis aus Holzstühlen
Teilnehmerin sitzt in moderner Kapelle mit Kerze und Altar
Impulskarten auf Holztischen, Schwester legt Zettel ab
Erhobene Hände bei spiritueller Übung unter heller Decke
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